Gemittelte Menschlichkeit

Gemittelte Menschlichkeit

Dem menschlichen Verstand im Einzelnen, ist bis dato nicht zu trauen. Nur gemittelt über Zeit und Masse kann man ihm wahrlich Menschlichkeit, Weitsicht und letztlich auch Weisheit zutrauen.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber es sind eben genau dies, Ausnahmen. Künftige Generationen müssen hieran weiter feilen, um unsere Rasse auch im Einzelnen wahrhaft „menschlich“ werden zu lassen.

– © Ben Bayer (30.1.2016 & 12.2.2017)

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Symbiose von Verstand und Herz

Symbiose von Verstand und Herz

Verstand und Herz müssen beide in jegliche Entscheidung eingebunden werden. Nicht in gleichem Maße, und nicht immer in einer ähnlichen Verteilung. Aber dennoch immer beide!

„Der Verstand kann uns sagen, was wir unterlassen sollen.
Aber das Herz kann uns sagen, was wir tun müssen.“

– Joseph Joubert

In großen Entscheidungen, besonders, wenn sie auch andere fühlende Wesen betreffen, muss der Verstand die Regie führen und die letzte Entscheidungsgewalt zugesprochen kriegen. Das Herz jedoch darf dabei nicht zum Schweigen gebracht werden, es nimmt eine beratende Position ein.

In kleinen Entscheidungen darf sich das Herz, ob des eigenen Seelenwohls, ruhig austoben. Der Verstand nimmt hier wiederum allenfalls eine beratende Rolle ein, und überwacht, dass die Auswirkungen nicht aus den Fugen geraten und das ganze doch zu einer ‚großen Entscheidung‘ werden lassen.

Dieses herzgesteuerte Seelenwohl ist wiederum essentiell für einen funktionierenden, gesunden Verstand, der nicht in seinen Fähigkeiten gedämpft oder betäubt ist.

Beide Parteien sind miteinander verflochten und müssen sich gegenseitig sowohl unterstützen als auch kritisch beäugen.

– Ben Bayer (30.11.2016)

Die subjektive Realität

Die subjektive Realität

Ich denke, wir nehmen alle – jeder für sich selbst – unsere ganz individuelle, persönliche Realität wahr. Und dann malen und schmücken wir sie noch dazu aus, damit sie besser zu uns passt.

Alles was wir uns als Menschen versuchen selbst oder gegenseitig zu erklären, packen wir in Umschreibungen, in Modelle. Das soll es unserem Verstand irgendwie ermöglichen, die Realität einigermaßen greifbar zu machen. Sie sind aber nicht die Realität. Sie beschreiben nur, was wir wahrnehmen, und wie wir uns versuchen einen Reim daraus zu machen…

– © Ben Bayer (21.11.2016)

Nur der Irrtum ist das Leben, und das Wissen ist der Tod

Nur der Irrtum ist das Leben, und das Wissen ist der Tod

Eine eigene Auslegung zu folgendem Auszug aus „Kassandra“ von 1802:

„Nur der Irrtum ist das Leben, und das Wissen ist der Tod.“

– Friedrich Schiller

It’s always the unknown. Es ist das Unbekannte, das Geheimnisvolle, dessen Zauber uns in seinen Bann zieht. Dabei gibt es jedoch einen gewaltigen Unterschied zwischen herausfinden, lernen und wissen.

Letzteres ist das langweiligste und lebloseste, da ist bereits alles passiert und alles getan. Auch zu lernen, was jemand anders herausgefunden hat, ist nicht sonderlich prickelnd oder erfüllend.

Aber selbst zu entdecken und auszuprobieren, und damit auch der Irrtum, der untrennbar mit dem Prozess des selbst-herausfindens verbunden ist, das ist erfrischend. Darin steckt wahrlich das Leben. Im Wissen dagegen liegt eher Stagnation, und wenn man so will, somit auch der Tod.

– © Ben Bayer (16.11.2016)

Unvorhergesehene Wendungen

Unvorhergesehene Wendungen

Zum Kommentar, ich würde wohl unvorhergesehene, aufrüttelnde Wendungen in Geschichten mögen.

Ich erfreue mich – und erfreute mich schon immer – an Liedern und Geschichten, die einen mit Weisheit belohnen, falls man sie denn bis zu Ende anhört. Wenn man nicht vorschnell urteilt und nicht, ohne die ganzen Informationen abzuwarten und einzubeziehen, impulsive Entscheidungen trifft, sondern sich wirklich versucht in die Sicht des Anderen hineinzuversetzen, um seine Handlungen nachvollziehen zu können.

Ich mag Geschichten, die mit dem Wissen über eine unvorhergesehene Wendung belohnen; so man sie denn in ihrer Gänze aufnahm. Ich mag, dass diese Art der Erzählung einem beibringt, nicht zu vorschnell, Instinkt-getrieben und impulsiv zu urteilen oder zu entscheiden. Das ist, was ich daran mag. Nicht primär die unvorhergesehenen Wendungen an sich, sondern, was sie mit dem Verstand machen, ihren Trainingseffekt.

– © Ben Bayer (21.9.2016)

Probier’s mal mit Gemütlichkeit!

Probier’s mal mit Gemütlichkeit!

Reach for the stars, for the highest hights, and take the challenges of life. But: Probier’s mal mit Gemütlichkeit!

Hetze nicht durch dein Leben. Denn, wenn du nicht innehalten kannst um die Momente zu genießen, was hast du dann letztendlich vom Leben gehabt? Eine einzige Hetzjagd. Und diese kann doch nicht Sinn des Lebens sein.

– © Ben Bayer (21.9.2016)

Unterricht der Zukunft in wissenschaftlichen Fächern

Unterricht der Zukunft in wissenschaftlichen Fächern

Wir dürfen den Kindern nicht glauben machen, alles sei bereits bekannt, alles erforscht, und es gäbe nur noch alles Herausgefundene zu erlernen – zu lernen. Nein, ihre Neugier muss geweckt werden, indem wir ihnen klar machen, dass trotz großem Fortschritt auf den einzelnen Gebieten, immer noch viele Fragen ungelöst sind.

Wir sollten eine ungelöste, interessante Frage in den Raum stellen. Sie dann fragen, ob jemand sie beantworten könne. Und ihnen anschließend preisgeben: „Niemand vermochte das bislang. Vielleicht ja einer von euch in den kommenden Jahren.“ Dann können die Hintergründe, die zu dieser Frage hinführen, von vorne aufgerollt und unterrichtet werden. Die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit durch Neugier ist jetzt sicher größer.

Es darf nicht alles entmystifiziert werden. Wir brauchen dieses Ungewisse, das Unerklärliche, das Mystische. Es zieht uns in seinen Bann und macht uns versucht, alles daran zu setzen, ihm auf die Schliche zu kommen. So ähnlich, wie wir versuchen die Vorführung eines Zauberers zu verstehen und zu erklären; ja, ihm sogar seine Magie kurzzeitig zu nehmen, um sie ihm anschließend, ob ihrer puren Schönheit und fesselnden Anziehungskraft, wieder überzustreifen. Doch nun haben wir eine weitere Sicht auf die Vorführung gewonnen und können diese auf einer weiteren Ebene genießen.

– © Ben Bayer (31.8.2016)

Die Natur des Voltaire

Die Natur des Voltaire

„Das Paradies ist dort, wo ich bin.“

– Voltaire

Was für ein Typ Mensch war Voltaire? Was wollte er mit diesem Spruch sagen?

War er pragmatisch, genügsam im Jetzt verwurzelt? „Das Paradies ist dort, wo ich bin.“

Oder war er eher egozentrisch, von sich und seinen Gaben besessen und sie preisend? „Das Paradies ist dort, wo ich bin.“

Oder war er ein weiser Mann, der erkannt hatte, dass er in seiner Echtheit und seiner gelebten Ehrlichkeit das Glück findet. Dort, wo er sein kann, wie er ist. „Das Paradies ist dort, wo ich bin.“ (- Wo ich sein kann, wo ich ich selbst sein kann.)

Oder war Voltaire einfach der gewiefte Schreiberling, der sein Handwerk verstand, und der dem unterschiedlich geneigten Leser seine jeweilige Deutung der Worte zugestand, auf dass er sich selbst im Texte wiederfinden mochte. Schrieb er also auf eine Art, die es jedem erlaubte, einen Sinn herauszuziehen, der ihm gefiel, der ihn befriedigte?

Oder vereinte er gar tatsächlich ein wenig von allen diesen Eigenschaften in sich?

– Ben Bayer (10.8.2016)

Solidarität mit den türkischen Wissenschaftlern

Solidarität mit den türkischen Wissenschaftlern

Solidarität mit den türkischen Wissenschaftlern, die nach dem Putschversuch reihenweise inhaftiert werden sollen…

Ich sehe starke parallelen zu einer früheren Machtergreifung hierzulande. Das macht mir Sorgen. Ausnahmezustände dürfen nicht zur diktatorischen Regierungsführung ausgenutzt werden. Ich finde die Entwicklungen sehr besorgniserregend.

Daher unterschreibe ich eine Petition. Um mich, gemeinsam mit vielen anderen, für die Freiheit des Gedankens und seiner Äußerung sowie für die Rechte eines jeden Menschen, die uns unser menschliches Denken und (Mit-)Fühlen lehrt, stark zu machen.

– Ben Bayer (28.7.2016)