Augen öffnen

Augen öffnen

Es ist die Selbstverständlichkeit,
die jeder abzuschütteln hat.
Denn wiegt man Luxus auf mit Leid,
führt Dekadenz auch bald zu Neid.
Die meisten wiegen unbedacht,

weshalb Wachrütteln helfen müsst‘.
Nicht distanziert und unbewusst,
der Mensch von Armut, Hunger wüsst‘.
Mit dem, was menschlich macht, gerüst‘,
schwellte manche Heldenbrust.

– © Ben Bayer 2017

Werbung

Ungerechte Welt

Ungerechte Welt

Die Welt ist nicht von gerechter Natur. Und wir empfinden es nicht nur so. Unsere Welt, wie wir sie bis dato gesellschaftlich aufgebaut haben, ist schlicht und einfach ungerecht.

Ungerecht global gesehen, aber auch ungerecht zu jenen, die nicht egozentrisch – oder wie ich auch gerne sage, Erst-Welt-zentrisch – denken möchten.

Es ist eine Überzeugung, für die man einen Preis zu zahlen bereit sein muss. Nicht nur im wortwörtlichen Sinn, dass qualitative, langlebige, und biologisch sinnvoll, nachhaltig, wie auch fair erzeugte Güter nun eben teurer sind. Sondern auch in der Hinsicht, dass die Welt einen mit Nichten dafür belohnt, dass man Weitsicht und (globale) Gerechtigkeit walten lassen, und im eigenen Handeln wiedergespiegelt sehen möchte. Im Gegenteil, man wird in dieser Konsum- und Wachstums-getriebenen Leistungsgesellschaft für solches Querulantentum belächelt, klein geredet und übertönt.

Es ist also eine Bürde, die man sich mit solch einer Überzeugung selbst auferlegt. Darum ist es wohl nicht so leicht, die Masse für derartige Ideen zu gewinnen.

Dennoch ist es jede Anstrengung wert! Und wenn erst, nach und nach, mehr und mehr Menschen diese Bürde zu tragen bereit sind, das Querulantentum langsam salonfähig wird, dann kann irgendwann die Stimmung kippen und die Masse wird den vorgelebten Überzeugungen folgen. Sogar die Bürde wird dann eine kleinere werden, für jeden Einzelnen. Zum einen schlicht, da sie auf viel mehr Schultern verteilt ist. Zum anderen, da ein allgemeines Umdenken stattgefunden haben wird, was die Sicht auf diese Art von Bestrebung nach Nachhaltigkeit und Fairness angeht, wie auch, was die Wertschätzung dieser Bestrebungen angeht.

– Ben Bayer (29.1.2017)

Die kausale Actio der Dinge

Die kausale Actio der Dinge

Dinge geschehen nicht ohne Grund.

Und mögen die Hintergründe einer Handlung für dich auch im Verborgenen liegen, gar für immer bleiben, so heißt das dennoch nicht, sie seien nicht manifest. Fürwahr wohl nicht für dich, jedoch zweifelsohne für jemand anderen. Für denjenigen mindestens, dessen Reactio jäh in die Aufmerksamkeit seines Umfeldes rückte, und gleichsam unerwartet wie ungewollt, selbigem zuteil wurde.

Es gilt, die Ursache zu verstehen, die kausale Actio, und ihr entgegenzuwirken. Nur so lassen sich langfristig Trends beeinflussen.

– © Ben Bayer (13.3.2017)

Seelenresonanzen – are not ten a penny

Seelenresonanzen – are not ten a penny

Wie mit so vielem, verhält es sich auch mit dem Folgenden:

Die richtig tollen Menschen – jene, die mit der eigenen Seele resonieren – sind rar gesät.

Das ist wohl der Preis, den wir zu zahlen bereit sein müssen. Sowohl für die Liebe zu Diversität und Kreativität*, als auch für die Achtung der Andersartigkeit. Oder gar die kindliche Neugier dem Fremden gegenüber, eine erwartungsfrohe Begeisterung für das Neue.

Denn je diverser ein zahlenmäßig gleichbleibendes Umfeld, desto zahlreicher, vielfältiger und interessanter, allerdings auch umso kleiner, werden die einzelnen Gruppen. Also jene Vertreter des gesamten Umfeldes, welche jeweils eine Seelenverwandtschaft verbinden mag.

Die Seelenresonanz selbst, die Verbundenheit, ist es, die sie so wertvoll macht. Man versteht, und man wird verstanden. Und, dass sie rar gesät sind, lässt ihren Wert schlicht noch weiter wachsen.

– © Ben Bayer (12.1.2017)

*Gerade Kreativität und Diversität bescherten dem Menschen seine besondere Anpassungsfähigkeit. Und diese kann wohl, gemeinsam mit ihrer schier unstillbaren Neugier, als Erfolgsrezept der Menschheit gesehen werden.

Abschalten

Abschalten

Er tänzelt durch die Reihen der Kommentatorinnen und -tatoren, wirbelt dabei um die eigene Achse, und konzentriert sich ganz auf den schönen Moment, der ein Gefühl von verträumter Freiheit mit sich bringt. So kann er vorübergehend die nervigen Ansichten anderer vergessen machen, und sie aus dem, für ihn manifesten, Jetzt vertreiben. „Tüdellüd.. Tschüüs erstmal!“ Mit diesen Worten pirouettiert er davon und ward in der hitzigen Diskussion wenigsten bis zum folgenden Abend nicht mehr gesehen.

– © Ben Bayer (5.12.2016)

Gemittelte Menschlichkeit

Gemittelte Menschlichkeit

Dem menschlichen Verstand im Einzelnen, ist bis dato nicht zu trauen. Nur gemittelt über Zeit und Masse kann man ihm wahrlich Menschlichkeit, Weitsicht und letztlich auch Weisheit zutrauen.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Aber es sind eben genau dies, Ausnahmen. Künftige Generationen müssen hieran weiter feilen, um unsere Rasse auch im Einzelnen wahrhaft „menschlich“ werden zu lassen.

– © Ben Bayer (30.1.2016 & 12.2.2017)

Unterricht der Zukunft in wissenschaftlichen Fächern

Unterricht der Zukunft in wissenschaftlichen Fächern

Wir dürfen den Kindern nicht glauben machen, alles sei bereits bekannt, alles erforscht, und es gäbe nur noch alles Herausgefundene zu erlernen – zu lernen. Nein, ihre Neugier muss geweckt werden, indem wir ihnen klar machen, dass trotz großem Fortschritt auf den einzelnen Gebieten, immer noch viele Fragen ungelöst sind.

Wir sollten eine ungelöste, interessante Frage in den Raum stellen. Sie dann fragen, ob jemand sie beantworten könne. Und ihnen anschließend preisgeben: „Niemand vermochte das bislang. Vielleicht ja einer von euch in den kommenden Jahren.“ Dann können die Hintergründe, die zu dieser Frage hinführen, von vorne aufgerollt und unterrichtet werden. Die Aufmerksamkeit und Aufnahmefähigkeit durch Neugier ist jetzt sicher größer.

Es darf nicht alles entmystifiziert werden. Wir brauchen dieses Ungewisse, das Unerklärliche, das Mystische. Es zieht uns in seinen Bann und macht uns versucht, alles daran zu setzen, ihm auf die Schliche zu kommen. So ähnlich, wie wir versuchen die Vorführung eines Zauberers zu verstehen und zu erklären; ja, ihm sogar seine Magie kurzzeitig zu nehmen, um sie ihm anschließend, ob ihrer puren Schönheit und fesselnden Anziehungskraft, wieder überzustreifen. Doch nun haben wir eine weitere Sicht auf die Vorführung gewonnen und können diese auf einer weiteren Ebene genießen.

– © Ben Bayer (31.8.2016)

Solidarität mit den türkischen Wissenschaftlern

Solidarität mit den türkischen Wissenschaftlern

Solidarität mit den türkischen Wissenschaftlern, die nach dem Putschversuch reihenweise inhaftiert werden sollen…

Ich sehe starke parallelen zu einer früheren Machtergreifung hierzulande. Das macht mir Sorgen. Ausnahmezustände dürfen nicht zur diktatorischen Regierungsführung ausgenutzt werden. Ich finde die Entwicklungen sehr besorgniserregend.

Daher unterschreibe ich eine Petition. Um mich, gemeinsam mit vielen anderen, für die Freiheit des Gedankens und seiner Äußerung sowie für die Rechte eines jeden Menschen, die uns unser menschliches Denken und (Mit-)Fühlen lehrt, stark zu machen.

– Ben Bayer (28.7.2016)